Zucker ist fast überall

Bei Süßigkeiten wie Gummibärchen oder Schokolade geht keiner davon aus, es wäre nur wenig Zucker enthalten. Bei einer halbwegs kontrollierten Ernährung würden daher nur wenige Personen beispielsweise 300g, 400g oder gar 500g Gummibärchen auf einmal essen. Gefährlicher sind daher Produkte, die auf den ersten Blick als relativ zuckerarm und/oder als gesund wahrgenommen werden, in der Realität aber sehr viel Zucker enthalten. Unser Praxistest zeigt, dass es davon mehr als gedacht gibt. Besonders kritisch sind dabei Getränke. Ein Glas mit 200ml ist schnell getrunken, eventuell auch noch ein zweites gleich hinterher. Dass man sich dabei viele Gramm Zucker genehmigt hat, ahnen nur wenige.

Zucker als Ersatz für Fett

Ein besonderes Problem: Zucker kommt unter anderem in Light-Produkten oder fettreduzierten Produkten zum Einsatz, um anstatt des Fettes für Geschmack zu sorgen. Kalorien spart man dadurch kaum bis gar nicht ein. Das oftmals nicht ganz so „schlimme“ Fett wird durch den keinesfalls besseren, sondern schlechteren Zucker ersetzt. Aus ernährungsphysiologischer Sicht ist dieser Tausch in aller Regel völlig sinnlos oder sogar kontraproduktiv.

Fertig-Produkte im Zuckervergleich

 Pro 100gZuckerwürfel
pro 100g
Pro ProduktZuckerwürfel
pro Produkt
Sweet Chili Sauce53g17 Stück300ml-Flasche:
160g
53 Stück
Fruchtriegel51g17 Stück40g-Riegel:
20g
7 Stück
BBQ-Sauce42g14 Stück440ml-Flasche:
212g
71 Stück
Müsliriegel29g10 Stück30g-Riegel:
9g
3 Stück
Joghurt mit Frucht15g5 Stück150g-Becher:
23g
8 Stück
Feinkostsalat15g5 Stück400g-Schale:
60g
20 Stück
Currywurst mit Sauce12g4 Stück220g-Schale:
26g
9 Stück
Grüner Smoothie11g4 Stück250ml-Flasche:
26g
9 Stück
Heringssalat 10g3 Stück400g-Schale:
38g
13 Stück
Salatdressing
(Thousand Island)
10g3 Stück500ml-Flasche:
48g
16 Stück
Rotkohl aus dem Glas8g3 Stück350g-Glas (Abtropfgewicht):
29g
10 Stück
Hamburger 6g2 Stück105g-Burger:
6g
2 Stück
Informationen zur Tabelle
Bei allen Produkten wurden die Angaben auf volle Gramm gerundet. Daher sind kleinere Abweichungen möglich.

Warum keine Angabe pro Portion, sondern pro Produkt?
Die Angabe einer genauen Portionsmenge ist schwierig, weil jeder Verbraucher seine Portionsgröße frei bestimmen kann. Die auf vielen Produkten vom Hersteller vorgeschlagenen Portionsgrößen entsprechen oftmals nicht der vom Verbraucher gewählten Portionsgröße. Eine derartige Angabe erscheint uns deshalb als nicht zielführend. An der eigenen Berechnung kommt man daher nicht vorbei, wenn man genaue Werte bestimmen möchte.

Oh Gott, könnten Sie jetzt sagen. Warum ist mir das gar nicht aufgefallen? Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen weil Sie überhaupt nicht auf die Idee gekommen sind, Zucker sei in diesem Produkt vorhanden. Zum anderen, weil die Hersteller viel dafür tun, Zucker zu verstecken. Dazu bedient sich die Industrie unter anderem des Umbennungs-Tricks.

Zucker versteckt sich hinter vielen Bezeichnungen

Zucker kann viele Namen tragen, er wird nicht immer klar ersichtlich in den Inhaltsstoff-Listen so aufgeführt. Einige Namen kann man ableiten, andere sagen einer durchschnittlich informierten Person nichts. Leicht machen es einem Stoffe mit dem Kürzel „ose“ im Namen. Egal ob Saccharose, Glukose, Fruktose, Isoglukose oder Maltose. Damit ist Zucker gemeint. Dieses Kürzel sollte einen daher hellhörig machen. Doch die Industrie weiß sich zu helfen, der Einsatz von anderen „Zuckervarianten“ wird immer häufiger. Auch hinter Karamellsirup, Dextrin oder Maissirup versteckt sich Zucker. Der genaue Blick auf die Zutatenliste und die Nährwertangaben lohnt sich daher doppelt. Zum einen weil man weniger Zucker zu sich nimmt, zum anderen weil man keinen „billigen“ Zucker kauft. Denn oft gilt: Zucker ist genau wie der Zusatz von Aromen für den Hersteller günstig. Vom “eigentlichen” Produkt muss daher weniger enthalten sein.

Eine Süßigkeiten-Schachtel mit Nährwertangaben